Lenti und das Kerkatal liegen in der südwestlichen Ecke Ungarns, in der Nähe der slowenischen, kroatischen und österreichischen Grenze. Diese Region befindet sich am Schnittpunkt von drei geographischen Landschaften (Őrség, Göcsej, Hetés).
Őrség ist eine der Regionen in Ungarn, deren Name nicht von der geographischen Lage sondern von der eigenen Geschichte geprägt wurde. Die Bewohner der historischen Region, Őrség waren ungarische oder ungarsprachige Volksgruppen seit der Staatsgründung, die mit Grenzschutz betraut waren. Ihre Aufgabe bestand in der Erhaltung der territorialen Integrität und Unabhängigkeit des Landes. Auf dem Gebiet von Őrség sind mehrere frühmittelalterliche Denkmäler zu finden. Kercaszomor: Sankt-Vendel Kirche (Pusztatemető), Wandfresken einer romanischen Kirche in Őriszentpéter. Das Gebäude wurde während der Türkenzeit zu einer Festung umgebaut. Der Ziegelofen aus dem Mittelalter in der Nachbarschaft ist von historischer Bedeutung. In der romanischen Dorfkirche in Velemér sind die Fresken von Aquila János zu sehen. Neben den mittelalterlichen Denkmälern bietet der Vadása-See oder der Nationalpark Őrség zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung. Weitere Informationen über die Region: www.orseg.info.hu/de
Göcsej ist die bekannteste und am häufigsten erwähnte geographische Landschaft. Seine Grenzen sind nicht genau anzugeben. Unter Berücksichtigung der natürlichen Grenzen spricht man von einem Gebiet zwischen den Flüssen Zala-Válicka-Kerka, das besonders gegliedert, durch Erosion und Bodenkriechen, durch Hügel und Täler geprägt ist und sich durch eine reiche Flora auszeichnet. In ökologischer Hinsicht ist die Region besonders wertvoll wegen der speziellen Pflanzenwelt und den schönen Ausflugszielen, jedoch ist sie kein Naturschutzgebiet. Hier befindet sich Kandikó, der höchste Gipfel der Hügellandschaft im Komitat Zala. Es sind Thermalquellen außer Betrieb in den drei Siedlungen Becsvölgye, Barlahida und Milejszeg zu finden. Die Landschaft zeichnet sich durch viele Quellen und Bäche bzw. einen Speicher in Kustánszeg aus. In der Gegend sind einige landschaftsprägende wertvolle Bäume auch zu finden.
Hetés Region liegt im südwestlichen Teil Ungarns und im Übermurgebiet („Mur-Land”) Sloweniens. Geographisch liegt sie beim Treffpunkt der Kerka-Landschaft und des Mur-Landes. Für die Liebhaber der volkstümlichen Baukunst bzw. der Volkskunst ist diese Region besonders attraktiv. Reisende können in die mehrere Jahrhunderte alte Tradition der Webarbeit von Hetés eine Einsicht nehmen. Decken, Kissenbezüge, Hemde, die nur mit einer Farbe jedoch mit stilvollen volkstümlichen Motiven dekortiert wurden, sind zur Schau gestellt. Das Handwerk der Weberei in Hetés verbreitete sich durch Virágh Béla und seine Frau, das auch bis heute erhalten blieb. Sie überlebten sturmvolle Zeiten: sie haben Dekorationsmotive ab den 50-er Jahren gesammelt. Die Siedlungen von Hetés auf dem Gebiet von Ungarn sind: Bödeháza, Gáborjánháza, Szijártóháza und Zalaszombatfa. Die Siedlungen von Hetés auf dem Gebiet von Slowenien sind: Göntérháza (deutsch: Gänsdorf), Kámaháza, Radamos, Zsitkóc, Hídvég und Bánuta.